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miese-jobs.de Nachrichtenüberblick 6/2016

22. März 2016 | Markus Krüsemann

obs gibt es jede Menge - sei es in Leiharbeit, Werkvertrags-Konstruktionen, Minijobs, befristeten Beschäftigungsverhältnissen, Teilzeitjobs und im Niedriglohnbereich. Wir veröffentlichen in der Regel alle 14 Tage einen Überblick über Nachrichten und Berichte zu unsicheren und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen. Das Topthema dieser Ausgabe: Teilzeit

Die nächste Ausgabe dieses Nachrichtenüberblicks erscheint am Dienstag, dem 05.04.2016.

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1] TOPTHEMA: TEILZEIT

Teilzeit wohin man schaut: Jenseits von Minijobs gibt es immer mehr reguläre halbe und dreiviertel Stellen. Mütter gehen nach der Elternzeit oft - und nicht immer freiwillig - mehr als nur vorübergehend in Teilzeit, mehr Väter wählen eine temporäre Teilzeit, auch Studium und Ausbildung lassen sich immer häufiger in Teilzeit absolvieren. Die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben gelingt damit sicher besser - wenn nur die Frage der Existenzsicherung geklärt wäre.

Der Teilzeitboom erreicht jetzt auch Ärzte, und selbst die Führungsetagen weiten ihren Tunnelblick. Dort ist man natürlich wie immer auf Distinktion bedacht. Und so heißt die Konstellation, in der sich zwei Teilzeitbeschäftigte eine volle Stelle teilen, nicht Jobsharing, sondern Topsharing. Der Unterschied liegt wohl darin, dass hier auch in Teilzeit eine existenzsichernde Entlohnung gewährleistet sein dürfte. Ansonsten gilt leider immer noch, Teilzeitarbeit birgt Prekaritätsrisiken. Und immer noch ist Teilzeit weiblich und führt in die Rentenarmut... Doch lesen Sie selbst:

Berufsausbildung in Teilzeit für junge Eltern

Aber die Geburt eines Kindes oder die Betreuung eines Angehörigen ist kein Hinderungsgrund, um eine solide Berufsausbildung nachzuholen. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union fördern junge Eltern, die in Teilzeit ihre Ausbildung in Angriff nehmen wollen.

"TEP oder Teilzeitberufsausbildung-Einstieg begleiten - Perspektiven öffnen" heißt das Programm, das junge Frauen und Männer auf dem Weg in eine betriebliche Ausbildung begleiten und unterstützen soll.

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Quelle: RP online vom 21.03.2016

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„Teilzeit ist ein Gehaltskiller“

Pacher: "Die Gehaltslücke entsteht erst im Laufe der Jahre, wird dann größer und verfestigt sich. Wenn Mütter im Beruf länger aussetzen und danach in Teilzeit arbeiten, ist der Karrierezug oft ohne sie abgefahren."

"Teilzeit ist ein Gehaltskiller. Denn Teilzeit schneidet oft den Weg zu spannenden und gehaltlich interessanten Positionen ab. Herausfordernde Projekte traut man Teilzeitkräften häufig dann doch nicht zu. Die Unternehmen könnten das sehr wohl ändern."

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Quelle: Handelsblatt online vom 19.03.2016

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Frauen fürchten existenzielle Abhängigkeit im Alter

Trotz beruflicher Qualifikation können viele Frauen zwischen 30 und 50 ihren Lebensunterhalt nicht selbst verdienen. Grund ist Teilzeitarbeit in der Familienphase. Das bedroht auch die Altersvorsorge.

Das zeigt eine neue Studie, die das Delta-Institut für Sozial- und Ökologieforschung für das Bundesfamilienministerium erstellt hat. (...) Darin wurden rund 1000 Frauen und Männer zwischen 30 und 50 zu ihren Wünschen und ihrer Lebenswirklichkeit befragt.

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Quelle: Welt online vom 18.03.2016

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Gewaltige Reserve in der Teilzeit

Zu lange hatte sie nach dem Erziehungsurlaub in Teilzeit gearbeitet (...). Die Rechtsanwältin steckte in der Teilzeitfalle – eine Vollzeitstelle blieb ihr verwehrt. Ähnlich ergeht es vielen berufstätigen Frauen – sie haben keine Chance, ihre Arbeitszeit zu erhöhen, wenn sie es wollen, oder sie können nicht mehr arbeiten, weil ihre familiäre Situation das nicht zulässt.

Dabei würde fast jede dritte weibliche Fachkraft in Deutschland Vollzeit arbeiten, wenn sich die Kinderbetreuung optimal organisieren ließe. Weitere 16 Prozent würden eine Steigerung ihrer Wochenarbeitszeit unter dieser Bedingung zumindest in Erwägung ziehen.

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Quelle: Welt online vom 18.03.2016

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Immer mehr Mediziner, immer weniger Hausärzte

In Deutschland gibt es immer mehr Mediziner – und immer weniger Hausärzte. Dies ist einer aktuellen Statistik zu entnehmen, die am Donnerstag von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) vorgelegt wurde.

Allerdings muss man diesen Anstieg relativieren, weil hierzulande immer mehr Mediziner nur in Teilzeit arbeiten – was auch mit dem wachsenden Anteil weiblicher Mediziner zu tun hat, die Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen versuchen.

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Quelle: Tagesspiegel online vom 17.03.2016

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Teilzeit ist in Bayern weiblich – Rentenarmut auch

Eine Anfrage der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion (...) an das Bayerische Sozialministerium ergibt ein Besorgnis erregendes Bild für die Altersversorgung der Frauen in Bayern. Grund ist der rasante Anstieg von teilzeitbeschäftigten Frauen in den vergangenen Jahren.

Die SPD-Anfrage ergab, dass die Frauen im Freistaat Bayern eine durchschnittliche Einzelrente von 569 Euro beziehen, 433 Euro weniger als die Männer. Zurückzuführen ist das auf die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle der Geschlechter.

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Quelle: Landespresseportal.de vom 15.03.2016

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Das Prinzip Topsharing – Eine Führungsposition zu zweit ausüben

Topsharing nennt sich das Modell - zwei teilen sich eine Führungsposition als Doppelspitze. «Für mich hat das Modell nur Vorteile», sagt Jenkner. «Ich habe einen verantwortungsvollen Job und kann trotzdem Teilzeit arbeiten.»

Das Konzept Topsharing klingt erst einmal ungewöhnlich. Bislang ist es noch nicht weit verbreitet. «Doch gerade Unternehmen, denen das Thema Vereinbarkeit wichtig ist, experimentieren immer häufiger damit», sagt Susanne Broel.

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Quelle: FR online vom 14.03.2016

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Mama arbeitet, Papa ist Hausmann: Wie das Modell funktioniert

Die Mutter geht zur Arbeit, der Vater versorgt die Kinder. (...) Nur vier Prozent der Familien mit Kindern unter 18 Jahren leben laut Mikrozensus 2013 dieses Familienmodell: Sie arbeitet Vollzeit, er Teilzeit oder beide Teilzeit.

Väter zweifeln offensichtlich an der tradierten Rolle des Ernährers: Bei einer Umfrage im Jahr 2014 des Instituts für Demoskopie Allensbach gaben 75 Prozent der Väter an, dass sie gerne weniger arbeiten würden. Die Realität sieht aber anders aus (...). Als Gründe, warum sie nicht in Teilzeit arbeiten, geben viele Väter in diversen Umfragen Nachteile im Beruf (...) sowie Angst vor Einkommensverlusten an.

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Quelle: Badische Zeitung online vom 14.03.2016

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Neue Studie: Das Angebot an Teilzeitstudiengängen in Deutschland ist klein

Wer in Deutschland in Teilzeit studieren möchte, hat eine verhältnismäßig geringe Auswahl. Etwa jeder zehnte Studiengang (10,6 Prozent) wird laut einer Studie des CHE – Centrum für Hochschulentwicklung – auch für Teilzeitstudierende angeboten.

Bei dieser Studienform ist der Aufwand pro Semester so reduziert, dass sich die Studiendauer entsprechend verlängert. Das ermöglicht die Kombination des Studiums zum Beispiel mit Arbeit und Familie.

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Quelle: Badische Zeitung online vom 13.03.2016

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Arbeiten in Teilzeit: Gemütlichkeit ist der Karrierekiller schlechthin

Geringfügig Beschäftigte fühlen sich häufig weniger gestresst und flexibler im Alltag. Doch das vermeintlich bequeme Arbeitsmodell hat Nachteile: Schnell schwinden die Chancen auf große Erfolge.

Teilzeitarbeit ermöglicht es, verschiedene Lebensbereiche besser zu vereinbaren. Gleichzeitig verringert sie aber unter anderem die Chance auf Führungspositionen und Gehaltssprünge. "Insbesondere junge Frauen müssen aufpassen, dass sie sich mit einer Teilzeitstelle nicht ins berufliche Abseits stellen (...)", gibt Traub zu bedenken.

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Quelle: N24.de vom 11.03.2016

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Führen in Teilzeit: 75-Prozent-Modelle haben sich bewährt

Fast die Hälfte der Erwerbstätigen in Deutschland sind weiblich. Vor allem wenn es um Vereinbarkeit von Job und Familie geht, ist der Wunsch nach Teilzeit groß. Wer führen und nicht Vollzeit arbeiten will, sollte die Stundenzahl allerdings nicht zu stark reduzieren.

Bewährt haben sich Modelle mit einer Wochenarbeitszeit von 75 Prozent (...) Die Arbeitszeit stärker zu reduzieren, sei in Kombination mit einer Führungsposition häufig schwierig.

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Quelle: Merkur.de vom 10.03.2016

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Nur noch leichter Anstieg der Teilzeitbeschäftigung in 2015

Der bereits über zwei Jahrzehnte anhaltende Trend zu mehr Teilzeitbeschäftigung hat sich auch 2015 fortgesetzt, allerdings fiel der Anstieg diesmal geringer aus. Erstmals seit 1991 war dadurch auch die Teilzeitquote rückläufig. Ein Job-Boom ist das (noch) nicht.

Nach aktuellen Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist die Teilzeitbeschäftigung im Jahresdurchschnitt 2015 nur um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Zahl der Teilzeitkräfte erhöhte sich in diesem Zeitraum um 43.000 auf den historischen Höchststand von knapp 14,82 Mio. Personen.

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Quelle: miese-Jobs.de vom 09.03.2016

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Raus aus der Teilzeitfalle – jetzt!

Im Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD darauf verständigt, für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Anspruch auf befristete Teilzeitarbeit zu schaffen. In Teilzeit Beschäftigten soll die Aufstockung ihrer Stundenzahl erleichtert werden.

Aber nicht alle, die in Teilzeit arbeiten, tun dies freiwillig (...). Dabei sind vor allem kurze Arbeitszeiten mit gravierenden Nachteilen verbunden: beim Einkommen, bei der Karriere und bei der sozialen Sicherung. Gerade für viele Frauen ist Altersarmut damit vorprogrammiert.

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Quelle: mittelstand-nachrichten.de vom 09.03.2016

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2] WEITERE MELDUNGEN

»Oft handelt es sich um verdeckte Leiharbeit«

Mit Werkverträgen umgehen Unternehmen Mitbestimmungsrechte und drücken Löhne. DGB fordert Schutzregeln. Gespräch mit Thomas Fröde. (...) Thomas Fröde ist Regionsgeschäftsführer des DGB Rostock-Schwerin.

Aktuell aber nutzen Unternehmen solche Verträge, um Löhne zu drücken, Arbeitnehmerrechte zu unterlaufen und Mitbestimmung in Betrieben auszuhebeln. Sie setzen die betroffenen Beschäftigten dabei wie Leiharbeitskräfte ein, binden sie sogar weitgehend in vorgegebene Produktionsprozesse ein.

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Quelle: junge Welt online vom 21.03.2016

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Weniger Berufstätige mit Hartz-IV-Aufstockung in Thüringen

Zusätzliches Geld durch Hartz-IV-Leistungen brauchen immer weniger Beschäftigte in Thüringen. Auf den Mindestlohn könnte zurückzuführen sein, dass die Zahl der Minijobber unter den Aufstockern sinkt.

So gab es nach den jüngsten vorliegenden Zahlen im Juli 2015 insgesamt 38.458 erwerbstätige Aufstocker, wie die Regionaldirektion Thüringen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Im Juli 2014 waren es noch 44.106 gewesen.

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Quelle: Thüringer Allgemeine online vom 21.03.2016

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Die App als Arbeitgeber

Crowdworker erledigen Kleinstjobs. Sie brauchen dafür nicht viel mehr als einen Computer und einen Internetzugang. Viele Webunternehmen (...) sind auf Profit aus - in der anonymen Masse wird so die Arbeit allerdings schnell zur digitalen Tagelöhnerei degradiert.

Die sogenannte Click-Arbeit, der Begriff kommt vom simplen Anklicken mit der Maus, ist eine Arbeit, die nicht besonders hoch angesehen ist. Sogenannte Clickworker dürften sich nicht wundern, heißt es, wenn sie für ihre Arbeit mit Minimalanforderungen auch nur minimales Geld verdienen.

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Quelle: Deutschlandfunk.de vom 20.03.2016

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Buckeln als Einstellung

Seit den neunziger Jahren steigt die Zahl der Freiberuflerinnen und Freiberufler in Deutschland. Was bedeutet das für die Kritikfähigkeit in einer Gesellschaft? (...) wie verändert sich der Charakter von Arbeitnehmer_innen, wenn der Chef nicht mehr Chef ist oder Chefin, sondern Kunde?

Ein Großteil des Anstiegs, vor allem ab den 2000er Jahren, machten sogenannte Solo-Selbstständige aus – also Freiberufler, die alleine arbeiten und keine Mitarbeiter einstellen. (...) Wie wirkt sich berufliche Selbstständigkeit aus, vor allem im Fall eines Gewissenskonflikts?

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Quelle: Zeit online vom 18.03.2016

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Reform gegen Kurzzeitverträge an Unis tritt in Kraft

Die Rechtsposition befristet Beschäftigter an Hochschulen und Forschungseinrichtungen habe sich verbessert, „wenn die neuen Befristungsregelungen nicht unterlaufen, sondern konsequent angewendet werden“, sagte der stellvertretende GEW-Chef Andreas Keller.

Gegen „Fehlentwicklungen“ wie Kurzzeit-Kettenverträge soll sich der Befristungsrahmen künftig an Projektlaufzeiten und Qualifizierungszielen der Mitarbeiter orientieren – in der Regel mehrere Jahre.

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Quelle: Handelsblatt online vom 17.03.2016

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Wegen Mindestlohns rund 60 000 Jobs weniger geschaffen

Zwar seien wegen der Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde nur wenige Arbeitsplätze gestrichen worden. Manche Betriebe hätten aber wegen der Regelung auf die Schaffung neuer Jobs verzichtet, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

„60 000 - das hört sich erst einmal viel an. Man muss dazu aber wissen: Der Großteil davon wären Minijobs gewesen“, gibt Möller zu bedenken. Zudem entsprächen 60 000 Stellen lediglich einem Anteil von 0,18 Prozent an allen Beschäftigten in Deutschland.

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Quelle: Focus online vom 17.03.2016

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Arm trotz Mindestlohns

Die Mindestlohn-Kommission berät heuer über eine bundesweite Erhöhung in 2017. In der teuren Region München wäre ein sattes Lohnplus sicherlich im Sinne der Geringverdiener. Denn dort reicht der Mindestlohn sowieso kaum zum Leben.

"In München-Land brauchen Menschen einen Stundenlohn von 11,50 Euro, um aus der Armut zu kommen", sagt Simone Burger, die Vorsitzende des Münchner Kreisverbands des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Man müsse den Mindestlohn anheben und auch über Ballungsraumzuschläge nachdenken.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 16.03.2016

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Gehaltsvergleich: Mindestlohn verringert Lücke zwischen Männern und Frauen

Der Mindestlohn hat den Unterschied beim Verdienst von Männern und Frauen im vergangenen Jahr offenbar etwas kleiner werden lassen. Er verringerte sich um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent.

Mit Einführung des Mindestlohns stiegen die Verdienste für Frauen im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr, die für Männer nur um 2,0 Prozent.

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Quelle: Spiegel online vom 16.03.2016

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Minijob - Chance und Falle zugleich

Schnell verdientes Geld, aber keine Vorsorge. Die zwei Seiten des Minijobs erläutert Gabriele Hanke vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL. Vor allem Frauen sollten achtsam sein.

Wer sich für einen Minijob entscheidet, sollte alle Vor- und Nachteile beachten und nicht nur an das Jetzt denken, rät sie. Vor allem Frauen seien durch den Minijob von Altersarmut bedroht.

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Quelle: Neue Westfälische online vom 16.03.2016

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Zahl der Arbeitnehmer mit Nebenjob ist deutlich gestiegen

Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland haben neben ihrem Haupterwerb noch einen Minijob. Von 2006 bis 2015 ist die Zahl derjenigen, die im Nebenjob einer geringfügigen Beschäftigung nachgingen, deutschlandweit von 1,63 Millionen auf 2,48 Millionen gestiegen, eine Steigerung um 52 Prozent.

Das berichtet die "Thüringer Allgemeine" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag.

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Quelle: Berliner Morgenpost online vom 15.03.2016

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Chance auf unbefristeten Job bei Privatfirmen am größten

Befristet Beschäftigte haben bei Privatunternehmen nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern die größte Chance auf einen dauerhaften Job. Von den im Jahr 2014 geänderten Arbeitsverträgen entfielen hier 41,5 Prozent auf Übernahmen in eine Festanstellung.

Grundsätzlich spielten befristete Beschäftigungen im öffentlichen Dienst eine größere Rolle als in der Privatwirtschaft. So hatte im Jahr 2014 der Anteil der befristeten Jobs bei Privatunternehmen bei 6,7 Prozent gelegen, im öffentlichen Dienst dagegen bei 10,4 Prozent.

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Quelle: FAZ.net vom 14.03.2016

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Arbeitgeber fordern weitreichende Ausnahmen vom Mindestlohn

Notwendig seien unter anderem mehr Ausnahmen vom Mindestlohn für Menschen mit Vermittlungshemmnissen, heißt es in einem Schreiben der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) an den Bundestag, das unserer Redaktion vorliegt.

Konkret verlangt der BDA: Wer noch nie gearbeitet habe, mindestens ein Jahr arbeitslos sei oder über keinen anerkannten Abschluss verfüge, solle für die ersten zwölf Monate der Beschäftigung vom Mindestlohn ausgenommen sein.

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Quelle: WAZ online vom 13.03.2016

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Schuldnerberatung: Niedriglohn als Schuldenfalle

Als Hauptüberschuldungsgrund wurde „unwirtschaftliche Haushaltsführung“ mit einem Anteil von rund 29 Prozent ermittelt. Oft führten Niedriglöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse dazu, dass Menschen ihre Lebenshaltungskosten nicht mehr bestreiten könnten.

Niedriglöhne und „atypische Beschäftigungsverhältnisse“ stellten damit neben den „klassischen“ Gründen für Überschuldung wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit, „den Einstieg in eine dauerhafte Zahlungsunfähigkeit dar“, so die Beratungsstelle.

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Quelle: Main Post online vom 12.03.2016

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Sachsen: 250.000 Beschäftigte profitieren vom Mindestlohn

Die Beschäftigten in Sachsen haben überdurchschnittlich von der Einführung des Mindestlohns vor gut einem Jahr profitiert. Das ist das Ergebnis der ersten repräsentativen Studie zu den Auswirkungen der seit 1. Januar 2015 geltenden Lohnuntergrenze.

Auch die Anzahl der betroffenen Unternehmen liegt im Freistaat mit 38 Prozent über allen Werten der Länder, stellte Lutz Bellmann vom IAB, der Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit, heraus.

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Quelle: Freie Presse online vom 10.03.2016

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Gesetzlicher Mindestlohn verdrängt Niedriglohnsektor

Der gesetzliche Mindestlohn verdrängt tarifliche Niedriglöhne in Deutschland immer mehr. Das hat eine neue Untersuchung des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) ergeben.

Die WSI-Tarifexperten hatten (...) rund 4500 Vergütungsgruppen aus 40 Branchen und Wirtschaftszweigen untersucht. Im Januar 2016 hätten nur noch 3 Prozent davon Stundenlöhne von weniger als 8,50 Euro erhalten.

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Quelle: Focus online vom 10.03.2016

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DGB lässt nicht locker im Kampf gegen Lohndumping

Buntenbach: "Der Missbrauch von Leiharbeit und von Werkverträgen zieht sich inzwischen quer durch die gesamte Wirtschaft. Werkverträge führen unter anderem zu miserablen Bedingungen in der Fleischwirtschaft. Miese Verhältnisse gibt es auch am Bau."

"Der Gesetzentwurf des Arbeitsministeriums muss endlich in die Ressortabstimmung und ohne weitere Schredderei ins parlamentarische Verfahren. Der Gesetzgeber darf nicht weiter zusehen, wie der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen ausufert."

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Quelle: Neue OZ online vom 09.03.2016

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Gleicher Job, gleicher Lohn

Die Europäische Kommission will entschieden gegen Lohndumping vorgehen: Unternehmen, die Arbeitnehmer etwa aus osteuropäischen EU-Staaten nach Deutschland entsenden, sollen höhere Löhne zahlen.

Wer länger als zwei Jahre im EU-Ausland beschäftigt ist, muss anschließend den heimischen Arbeitskräften gleichgestellt werden. Die Vorschläge sind Teil einer Reform der Entsende-Richtlinie. (...) Die Zahl der entsandten Arbeiter ist laut EU-Kommission in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 08.03.2016

Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Göttinger Institut für Regionalforschung. Unter www.miese-jobs.de betreibt er ein Informationsportal zu atypischen und prekären Beschäftigungsformen.

URL: https://www.blickpunkt-wiso.de/post/miese-jobsde-nachrichtenueberblick-62016--1853.html   |   Gedruckt am: 29.03.2024